Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!
Klingende Saiten, erfüllet die Luft!
Singet itzt Lieder, ihr muntren Poeten,
Königin lebe! wird fröhlich geruft.
Königin lebe! dies wünschet der Sachse,
Königin lebe und blühe und wachse!
Heut ist der Tag,
Wo jeder sich erfreuen mag.
Dies ist der frohe Glanz
Der Königin Geburtsfests-Stunden,
Die Polen, Sachsen und uns ganz
In größter Lust und Glück erfunden.
Mein Ölbaum
Kriegt so Saft als fetten Raum.
Er zeigt noch keine falbe Blätter;
Mich schreckt kein Sturm, Blitz, trübe Wolken, düstres Wetter.
Blast die wohlgegriffnen Flöten,
Daß Feind, Lilien, Mond erröten,
Schallt mit jauchzendem Gesang!
Tönt mit eurem Waffenklang!
Dieses Fest erfordert Freuden,
Die so Geist als Sinnen weiden.
Mein knallendes Metall
Der in der Luft erbebenden Kartaunen,
Der frohe Schall;
Das angenehme Schauen;
Die Lust, die Sachsen itzt empfindt,
Rührt vieler Menschen Sinnen.
Mein schimmerndes Gewehr
Nebst meiner Söhne gleichen Schritten
Und ihre heldenmäßge Sitten
Vermehren immer mehr und mehr
Des heutgen Tages süße Freude.
Fromme Musen! meine Glieder!
Singt nicht längst bekannte Lieder!
Dieser Tag sei eure Lust!
Füllt mit Freuden eure Brust!
Werft so Kiel als Schriften nieder
Und erfreut euch dreimal wieder!
Unsre Königin im Lande,
Die der Himmel zu uns sandte,
Ist der Musen Trost und Schutz.
Meine Pierinnen wissen,
Die in Ehrfurcht ihren Saum noch küssen,
Vor ihr stetes Wohlergehn
Dank und Pflicht und Ton stets zu erhöhn.
Ja, sie wünschen, daß ihr Leben
Möge lange Lust uns geben.
Kron und Preis gekrönter Damen,
Königin! mit deinem Namen
Füll ich diesen Kreis der Welt.
Was der Tugend stets gefällt
Und was nur Heldinnen haben,
Sein dir angeborne Gaben.
So dringe in das weite Erdenrund
Mein von der Königin erfüllter Mund!
Ihr Ruhm soll bis zum Axen
Des schön gestirnten Himmels wachsen,
Die Königin der Sachsen und der Polen
Sei stets des Himmels Schutz empfohlen.
So stärkt durch sie der Pol
So vieler Untertanen längst erwünschtes Wohl.
So soll die Königin noch lange bei uns hier verweilen
Und spät, ach! spät zum Sternen eilen.
Blühet, ihr Linden in Sachsen, wie Zedern!
Schallet mit Waffen und Wagen und Rädern!
Singet, ihr Musen, mit völligem Klang!
Fröhliche Stunden, ihr freudigen Zeiten!
Gönnt uns noch öfters die güldenen Freuden:
Königin, lebe, ja lebe noch lang!